Wandern direkt vor der Haustüre unserer Unterkunft im Robberg Nature Reserve:
Eckdaten:
- 3km Anfahrt von unserem B&B in Plettenberg Bay.
- 5 Minuten Fahrzeit mit dem Auto.
- Für alle Altersstufen geeignet, mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
- Eine der schönsten Wanderungen, die man an der Küste Südafrikas machen kann.
- Man erlebt die Seebärenkolonie, mit etwas Glück sieht man Delphine, Wale oder einen Hai.
- Zeitaufwand: Von einer 1h bis zu 6h für die große Wanderung.
- Mein Tipp: Ein muß für Naturliebhaber mit unvergesslichen Momenten an einem wahnsinns Küstenabschnitt!
Das Robberg Nature Reserve ist eine Halbinsel, die sich 3,5km ins offene Meer erstreckt. Diese Halbinsel, welche aus einem rund 120m hohen Bergrücken besteht, schützt die sagenhafte Badebucht, mit ihren wunderbaren Stränden von Plettenberg Bay gegen die harte Brandung des indischen Ozeans. Auf der zum offenen Meer gewandten Seite von Robberg, gibt es eine weitere vorgelagerte kleine Halbinsel, die sich weiter offene Meer reckt, Sie ist mit Robberg durch einen wildromantischen, einsamen Strand verbunden ist. Dieser Strand wird durch eine seltene geologische Situation geformt und heißt „Tombolo Beach“. Die Wellen der Brandung werden durch die kleine, vorgelagerte Insel geteilt und wollen sich hinter der Insel wieder vereinen. Das führt dazu, das die Wellen den Sandstrand, mit zwei sich gegenüberliegenden, halbmondförmigen Buchten geformt haben. Interessanterweise wird anschließend der Sand, durch den Wind von dem Strand, den 120m hohen Robberg hinaufgetragen und auf der Plettenberg Buchseite wieder ins Meer befördert. Dort fällt er aus rund 75m Höhe wieder ins Meer herab und bietet der Seebärenkolonie damit einen weißen Untergrund im Wasser, der sich gut auf Fressfeinde hin kontrollieren lässt.
Fantastische Ausblicke über die Badebucht von Plettenberg erhält man von der nördlichen Seite der Robbeninsel.
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Geh zurückWährend die südliche Seite die Wetterseite ist. Diese besticht mit beeindruckenden Felsformationen und wunderbarer rauer Natur. Auch hat die Insel lauter geologisch interessante Dinge zu bieten. So findet man vom Meer rund geschliffene Steine, welche eingebacken im Sandstein noch in 100m Höhe vorkommen und andere Besonderheiten.
Auf der Wetter abgewandten Seite, also zur Bucht hin, hat sich eine Seebärenkolonie angesiedelt. Die Tiere wissen ebenfalls die geschützte Lage zu schätzen und die Kolonie ist mittlerweile auf rund 4000 Tiere angewachsen. Ganzjährig lassen sich die Seebären aus gut 100m Höhe gut beobachten und man hat gleichzeitig die ganze Bucht im Blickfeld. Ihre Jungtiere lassen die Seebären in Rock Pools schwimmen und man hört sie weithin vor Freude bellen. Die männlichen Tiere, also die Bullen können locker bis 350kg schwer und 2,1m lang werden. Wenn man genügend Zeit einplant und Ruhe mitbringt, ist es ein wunderschönes Naturerlebnis den Tieren bei ihrem Sozialleben zuzuschauen. Noch weitaus näher kommt man den Tieren, wenn man bis zur Spitze von der Robbeninsel wandert. An der Ostspitze kann man hautnah, zum Teil in 20m Entfernung verfolgen, wie die eleganten Tiere sich durch eine für Menschen unpassierbare Strömung mit Leichtigkeit bewegen. Sie bewältigen die oft riesigen Wellen und die Strömung fast mühelos, um ins offene Meer zu schwimmen und ihr Futter jagen.
Immer wieder sollte auch das Meer beobachtet werden, da Delfine, Wale (Bryde’s Wale ganzjährig) und auch zum Teil Haifische durch die erhöhte Position über dem Wasser gut erspäht werden können.
Auch mehrere Felsenhöhlen sind auf Robberg vorhanden, für die, die sich für die Geschichte der Khoisan und der Ureinwohner Südafrikas interessieren. Die Nelson Bay Cave Höhle ist die bekannteste und wurde ca. 120.000 Jahr zurück erstmalig und bis ins Steinzeitalter vor 12.000 Jahren immer wieder bewohnt. Vor der Nelson Höhle finden sich weitere Informationen und man kann mehr erfahren.
Ein paar generelle Hinweise zu den Wanderungen im Robber Nature Reserve.
- Kartenmaterial über das Robberg Nature Reserve erhält man am Eingang.
- 4 Wanderungen von unterschiedlicher Zeitdauer und Schwierigkeitsgrad sind ausgewiesen.
- Feste Schuhe, Sonnenbrille, Sonnenschutz, eine Kopfbedeckung und je nach Bedarf ein Wasservorrat sind die Mindestausstattung.
- Für die Wanderung sollte man ein wenig Zeit mitbringen, um die ganze Sache relaxt anzugehen und sich nicht unter Druck zu setzen, um alles entsprechend genießen zu können.
- Für die Beobachtung der Seebärenkolonie und anderer Tiere, würde ein Fernglas gute Dienste leisten.
- Für mich haben sich, lange Hose, T-Shirt und eine winddichte, leichte Jacke bei den Wanderungen sehr bewährt.
- Für die Wanderungen C) und D) wird eine gute Geländegängigkeit des Wanderers vorausgesetzt. Beides sind anspruchsvolle Wanderungen, bei denen zur Überwindung von Hindernissen auch schon mal die Hände zum Einsatz kommen.
- Extrem höhenängstlichen Menschen wird einiges abverlangt, was aber nur an kurzen Stellen der Fall ist. Auch sind diese Stellen in den letzten Jahren vermehrt mit Geländern abgesichert worden.
Die ganzen Hinweise sind alles Ratschläge, die jeder Einzelne für sich selber bewerten sollte und muß. Was für den Einen ganz leicht erscheint, ist für den Andern sehr schwierig. Wenn man gerne in der Natur ist und ein wenig Wandererfahrung mitbringt, sollte man sich Robberg nicht entgehen lassen! Für die weniger Erfahrenen vielleicht eine Anmerkung: Man kann immer noch vor Ort neu entscheiden, umplanen oder notfalls zurückgehen. Jedenfalls ist das Naturerlebnis ein einmaliges und jeder findet seine tollen Erlebnisse im Robberg Nature Reserve.
Infos zur Wanderung A)
Schon der Parkplatz bietet zum offenen Meer hin (also Richtung Süden) fantastische Aussichten über die Steilküste, das Meer und die kleine Vorgelagerte Halbinsel mit ihrem Tombolo Beach.
Auf der nördlichen Seite führt ein 50m langer Pfad zu einer Aussichtplattform, von der man einen wunderbare Aussicht auf die Bucht von Plettenberg Bay hat.
Zeitdauer: Lust und Laune bestimmen die Verweildauer. Auch sind Grillmöglichkeiten dort vorhanden, die bei der Aussicht sicher viel Freude bereiten.
Infos zur Wanderung B)
Wer weniger Zeit mitbringt oder schlecht zu Fuß ist, hat die Möglichkeit mit Variante B) einen kleinen Einblick zu gewinnen.
Zeitdauer: Lust und Laune bestimmen die Verweildauer (2,1km) sind in 30min. zu bewältigen.
Auf der nördlichen Seite am Ende des Parkplatzes ist links der Einstieg zu der Aussichtspaltform und von dort geht es über eine Treppe hinunter auf einen Trampelpfad der einen Richtung „The Gap“ führt. The Gap ist eine Einkerbung die nicht zu übersehen ist und sie liegt so ziemlich am Anfang den Bergrückens vom Robberg Nature Reserve. Von „The Gap“ hat man gute Aussicht zu beiden Seiten von Robberg Richtung Bucht und aufs offene Meer. Man bekommt einen guten Eindruck von den Felsformationen und kann die kleine, vorgelagerte Insel auf der Rückseite der Bucht mit dem Tombolo Traumstrand beobachten.
Man geht den selben Weg zurück oder macht einen Steilaufstieg über große Treppenstufen auf der Südseite von Robberg.
Infos zur Wanderung C)
Eine Wanderung für Leute, die sich im Gelände gut vorwärtsbewegen können, einigermaßen fit sind und es nicht die erste Geländewanderung in ihrem Leben ist. Es wird ungefähr die Hälfte von Robberg erwandert und man bekommt die Seebärenkolonie, als auch auf der Rückseite die vorgelagerte Halbinsel mit ihrem herrlichen Naturstrand zu sehen.
Zeitdauer: Lust und Laune bestimmen die Verweildauer (5,5km) sind in 2 Stunden oder länger zu bewältigen. Mit sitzen und genießen erweitert man sein Erlebnis.
Es erfolgt der Anfang der Wanderung wie unter B) beschrieben bis zu „The Gap“ und von dort geht es dann im Uhrzeigersinn weiter Richtung Spitze der Robben Insel. Auf der linken Seite der Halbinsel hat man einen sehr guten Überblick auf die Plettenberg Bay Bucht mit ihren Sandstränden. Hat man „The Gap“ passiert erfolgt der Aufstieg auf den Bergrücken der Robbeninsel durch eine Felswand. Es sind Geländer angebracht an den schmalsten Stellen. Trotzdem muß man um Hindernisse zu überwinde, auch schon mal seine Hände bemühen und wird oben angekommen, durch eine sagenhafte Aussicht belohnt und genießt diese von einer gut platzierten Sitzbank auf der man wieder zu Atem kommt. Da man im Urlaub ist, sollte man es langsam angehen lassen und alles in Ruhe genießen.
Von der Sitzbank folgt man dem gut sichtbaren Weg Richtung Witsand (die Sanddüne). Der Weg schlängelt sich ein wenig von der Klippenkante zurück verlegt Richtung Osten. Auf diesem Teilstück findet man dann auch die Seebärenkolonie. Immer wieder macht man kurze Abstecher zur Klippenkante und man schaut von oben auf die Felsen an der Wasserlinie und findet die Seebären dort oft schlafend in der Sonne liegend. Die Seebären sind nicht zu überhören und oft nimmt man auch einen strengen Geruch wahr, obwohl man rund 80-100m über dem ganzen Geschehen steht. Durch die gute Fernsicht sollte man auch immer die Wasseroberfläche der Bucht nach Walen, Delphinen und anderen Meerestieren absuchen.
Der Weg führt einen dann schließlich nach Witsand, es ist die Sanddüne, welche die Robbeninsel quasi in zwei Hälften teilt. Dort wendet man sich nach rechts und man läuft durch den Sand die Düne nach unten und kommt auf dem Tombolo Traumstrand aus. Üblicherweise findet man dort Kormorane und andere Seevögel. Der Tombolo Strand hat zwei Buchten in dehnen man schwimmen kann und man sollte sich die Seite aussuchen, wo weniger Strömungen herrschen.
Die vorgelagerte Insel hat ihren eigenen Reiz und bietet fantastische Ausblicke auf die Robbeninsel und die Küstenlinie. Es lohnt sich also durchaus auch, der kleinen Vogelinsel noch einen Besuch zu abzustatten.
Ansonsten wendet man sich rechts und verlässt den Tombolo Strand an der Wasserlinie Richtung Westen zum Parkplatz hin. Der Rückweg verläuft wieder am Wasser entlang und geht teils über Felsen und Holzwege an einer großen Felshöhle vorbei zurück zu The Gap. Der Rückweg von „The Gap“ kann unter Wanderung B) nachgelesen werden.
Infos zur Wanderung D)
Es wird die ganze Robben Insel erwandert und man erreicht dabei die Ostspitze des Robberg Nature Reserve. Es ist ein wirkliches Naturerlebnis, denn sowohl die Sicht auf die Seebärenkolonie, als auch der sagenhafte Ausblick an der Ostspitze der Halbinsel sind sehenswert. Man sieht die Seebären ganz Nahe vom Ufer durch riesige Wellen schwimmen und der Rückweg geht durch eine bizarre Felsenlandschaft, wie man sie selten zu sehen bekommt. Auch hierbei passiert man die kleine Halbinsel auf der Rückseite von Robberg und kann diese optional mit einbinden.
Eine Wanderung für Leute, die sich im Gelände gut vorwärtsbewegen können, einigermaßen fit sind und es nicht die erste Geländewanderung in ihrem Leben ist.
Zeitdauer: Lust und Laune bestimmen die Verweildauer (9,2km) sind in 4-6 Stunden oder länger zu bewältigen. Mit sitzen und genießen erweitert man sein Erlebnis.
Es wird wie bei der Wanderung C) bis nach Witsand (der Sanddüne) auf dem Bergrücken gewandert. Man durchquert die Sandfläche nun gerade Richtung Ostspitze und folgt dem Wanderpfad entlang der Klippe der Halbinsel. Von Witsand bis zur Ostspitze bleibt der Wanderpfad, mit kleinen Höhenunterschieden auf dem selben Level über der Wasserlinie. Entlang der Küstenlinie wird man immer wieder Robben und andere Meerestiere im Wasser erspähen können. Da man sich auf der vom Wetter abgewandten Seite der Halbinsel bewegt, ist der Pfad oft windgeschützt und kann, wenn die Sonne scheint sehr warm werden.
Erreicht der Wanderpfad die Ostspitze, führt er noch auf der Buchtseite der Halbinsel nach unten bis nahe an die Wasserlinie heran.
Die Ostspitze ist hervorragend für eine längere Pause geeignet. Es ist empfehlenswert sich auf ein paar Felsen und in den Windschatten zu setzen und das Meer zu beobachten. Ausreichender Abstand von der Wasserlinie ist ein muß und sollte nicht unterschätzt werden, da zum Teil riesige Wellen einen ins Meer spülen könnten, wo Menschen nicht mehr überleben können.
Also Vorsicht ist geboten!
Alle Meerestiere, die in der Bucht leben und ins offene Meer wollen passieren die Ostspitze der Insel. Ich habe mit etwas Glück und zur richtigen Jahreszeit schon Wale, Delfine und Seebären an einem Tag beobachten können, die den Punkt passierten.
Der vor Ort gewählte Picknick-Aussichtspunkt an der Ostspitze sollte einem eine hervorragende Sicht auf die mörderische Strömung bieten, die von der Seebären spielerisch durchschwommen wird. Ganz oft sieht man die Tiere nicht weiter als 20m entfernt, unter Land, an der felsigen Küste entlang schwimmen.
Von der Ostspitze aus betritt man die Wetterschlagseite der Halbinsel und es ändert sich die Umgebung radikal. Wind kommt meist auf, riesige Wellen krachen gegen die Felsen und eine raue unwirkliche Felsenlandschaft beginn und ist zu bewundern. Es beginnt der Rückweg über Stock und Stein und bietet fantastische Eindrücke auf der Rückseite des Nature Reserves.
Ein gut beschilderter Trampelpfad führt zwischen Bergwand und Wasserlinie, durch eine mit Worten schwer zu beschreibende Küstenlandschaft.
Bizarre Felsformationen begrenzt durch ein oft gewaltiges Meer, Tiere wie Kormorane, Seevögel aller Art, Klippschliefer (zum Elefanten die nächsten genetischen Verwandten), der Lärm der sich brechenden, oft gewaltigen Wellen und die dann aufsteigende Gischt, die Einsamkeit, die weite des Meeres zum Südpol, ein oft überwältigendes Farbenspiel…
Die Natur ist beeindruckend und lassen Sie sich überraschen.
Letztlich führt der Weg dann über den Tombolo Traumstrand, an dem man im Sommer noch ein Bad nimmt zurück zum Parkplatz.
Bitte lesen Sie wie der weitere Rückweg verläuft unter Wanderung C) bzw. B) beschrieben.
Viele der Eindrücke werden Sie noch lange, über die Wanderung im Robberg Nature Reserve hinaus, begleiten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß in der Natur und bei einem unvergesslichen Natur- und Wandererlebnis.